Da ich Demian unmöglich im Frikadellen-Ungleichgewicht lassen kann, kommt hier die nächste Ladung unzusammenhängenden Gesülzes. Sinnfrei, versteht sich.
Aber ich finde, das macht gar nichts. Kennt man schließlich von mir. Macht auch irgendwie Spaß.
Betet, dass ich niemals die Stream-Of-Consciousness-Technik anwende.
Ich brauche ja nicht oft wirklichen Rat. Meistens sind Entscheidungen im Inneren doch schnell gefällt und müssen nur noch ans geistige Tageslicht befördert werden.
Gestern jedoch befand ich mich in einer mentalen Sackgasse.
Tweety hat mir gesmst. (Zur Erinnerung: Die Dame, die gerade zum Lesbentum konvertiert ist, ihren Mann deswegen verlassen hat [bis hierhin zwar tragisch, aber unvermeidbar; schließlich soll sie ihm nichts vorspielen, was nicht da ist] und nun ohne Rücksicht auf Verluste die Ego-Schiene fährt [hier wird es kritisch]).
Sie wolle Donnerstagabend mit ihrem Bruder zur Kirmes. Ob ich nicht Lust hätte mitzukommen.
Äh... ganz klares Nein.
Soweit alles klar.
Nun folgt aber ein - wie ich finde - typisch weiblicher Gedankengang: Ich bin in der Tat für Donnerstagabend schon mit einer Kommilitonin verabredet. Wenn man jemandem absagt, könnte man ja eigentlich einen Alternativtermin anbieten. Darauf habe ich aber ganz klar keine Lust.
Eigentlich ist die bereits bestehende Verabredung auch nur ein Vorwand. Selbst wenn ich Zeit hätte, würde ich im Moment nicht wollen. Das ist mir in meinem derzeitigen Stress echt zu anstrengend. Ich meine, ich müsste nett sein. Irgendwie. Wenigstens ein bisschen.
Und ich habe nicht den geringsten Nerv darauf, nett zu ihr zu sein. Dafür hat sie sich echt ein bisschen zuviel geleistet.
Aber weil ich eine Frau bin, kann ich ihr das nicht einfach so um die Ohren pfeffern. Das bringe ich nichts über's Herz. (Ich hab' ihr schließlich schon von Angesicht zu Angesicht gesagt, dass ich mir allgemein verarscht vorkomme und dass ich denke, dass sie mich gerade durch andere Leute ersetzt, die gerade besser in ihr Leben passen, und dass ich es scheiße finde, dass sie nicht ehrlich sein kann [neiiiiin, ich bin nicht ambivalent].)
- Also doch die Verabredung vorschieben. (Soviel zur Ehrlichkeit.)
+ Aber das war der erste Schritt von ihrer Seite. Sie ist endlich auf mich zugekommen.
- Muss ich denn auf Abruf parat stehen, wenn sie sich meldet?
+ Nein, aber du kannst doch froh sein, DASS sie sich meldet.
- Ich bin aber gar nicht froh.
+ Das ist lächerlich. Schließlich willst du diese Freundschaft.
Oder?
ODER?
A-ha. Des Pudels Kern. Es geht doch nichts über Selbstreflexion.
Und weil ich das so gut kann, rufe ich meine andere unzuverlässige, aber irgendwie doch loyale Freundin Mimi an. Und das ist selten. Jahre her, dass ich mal wen angerufen habe, weil ich nicht wusste, was ich machen soll.
Eigentlich war das vor allem wichtig, um meinen Gedanken Struktur zu geben. Kam ja eh' alles aus mir selbst. Mimi hat aber die richtigen Impulse gebracht.
Folgendes kam dabei heraus:
- Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob ich diese Freundschaft weiterhin will.
- De facto bin ich momentan noch sehr verletzt und möchte eigentlich erstmal meine Wunden lecken.
- Wie zuvor wird es ohnehin nicht.
- Ich sage ab, weil ich keine Lust habe, nett zu ihr zu sein oder auch nur ihre Anwesenheit zu ertragen.
- Ich biete keinen Alternativtermin an, weil ich auch das eigentlich im Moment nicht will.
- Sie wird kein weiteres Mal auf mich zukommen, aber ich weiß, dass sie eigentlich den ersten Schritt gemacht hat.
- Alles Weitere liegt an mir und ich habe Zeit, mir über den ersten Punkt klarzuwerden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass ich das Gefühl habe, ganz allmählich doch ganz gut ohne sie klarzukommen. Vorher war ich immer noch wütend und diese Wut war hilfreich. Wenn ich daran denke, was sie so abgezogen hat, kann ich mich noch immer reinsteigern.
Aaaaber - mittlerweile ist da auch so etwas wie Akzeptanz. Das ist ganz nett eigentlich.
Ich kann mir schon vorstellen, dass einige von euch jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
"Wieso sagt sie ihr nicht einfach, dass sie gerade keinen Bock auf sie hat und dass sie sehr verletzt ist?"
- Hab' ich ihr in der letzten Zeit ziemlich viel an den Kopf geknallt, womit Miss Samthandschuh nicht klarkam und was im Endeffekt alles noch schlimmer gemacht hat.
- Weil sie rein gar nichts daran ändern könnte. Da gibt es einfach null Handlungsbedarf.
- Weil ich zwei X-Chromosomen habe.
Na ja, ansonsten... habe ich Little J heute zur Schule angemeldet. Zwei Schulen hier in der näheren Umgebung - eine total toll, die andere mit richtig schlechtem Ruf.
Natürlich flitzt Blossom zur tollen Einrichtung. Bin ja nich' bescheuert. Kind soll schließlich watt Gescheites lernen. Jawohl.
8.00 Uhr Anmeldebeginn. 7.40 Uhr Blossom steht auf der Matte. War auch echt gut so. Ich konnte so tun als schaue ich totaaaal interessiert die tollen Info-Broschüren durch (eh' schon vorher im Internet informiert), war als Erste im Büro, hab' der Dame ein wenig Honig um den Mund geschmiert und sofort kamen wir ins Plaudern. Und dabei stellt sich heraus, dass wir doch tatsächlich im Einzugsgebiet der geilen Schule sind!
(Eigentlich gibt es diese Gebiete nicht mehr, weil mittlerweile freie Schulwahl herrscht. Gibt es aber zu viele Anmeldungen, werden die Kinder aus den Einzugsgebieten bevorzugt.)
Coole Kiste! Ergo: Ich brauchte gar nicht meine so sorgsam vorbereitete Geschichte vortragen von wegen "Jaaa, also, wir wohnen zwar nicht im Einzugsgebiet, planen aber, in den nächsten 6 Monaten hierher zu ziehen. Eine Anmeldung an der anderen Schule wäre einfach Quatsch."
Hach, herrlich. Da schlägt es höher, das Mutterherz. :D (Oh Gott, ich werd' bestimmt mal so eine penetrante Arschloch-Mum. Wobei... nee. Dann wäre ich das jetzt schon im Kindergarten. Kristallisiert sich doch seeeeehr deutlich heraus, wer da Glucke ist und täglich Rambazamba macht, weil das Kind wieder Schmutz auf der Hose hat. *grusel*)
Ansonsten habe ich meine Goth-Recherchen für's Erste abgeschlossen - zumindest bis nächsten Montag. *hust* Und bei der Dateneingabe bin ich auch in die Gänge gekommen.
Geht doch.