Aber sowas von.
Plötzlich ist schon Montag und ich weiß überhaupt nicht wie das passieren konnte.
Erster Gedanke zum Verkehrslärm heute: Komisch... hier scheinen andauernd Hochzeiten stattzufinden.. Hupkonzerte ohne Ende. Vorhin dann beim ersten alleinigen Gang zum Supermarkt festgestellt, dass es sich um die Sirenen von Krankenwagen handelt, die so klingen. Also doch kein ganz so freudiger Anlass.
Das Wochenende war toll - Narni ist so ganz anders als Florenz... aber das sollte ich vorerst auch gar nicht zu Gesicht bekommen, denn am Bahnhof wartete Emilia und mir ein strahlender Kaffeemann auf, der mich direkt umarmte und seine Liebste mit den Worten "Who is she? Let's go, Monique." nicht gerade zartfühlend begrüßte.
Dass das nur Show war, stellte sich aber dann doch recht bald heraus... selbst ein Blinder mit 'nem Krückstock würde merken, dass die Chemie bei den beiden stimmt.
Auf der Fahrt ins Paradies durfte ich dann direkt mit italienischen Prioritäten Bekanntschaft machen. Ich hab' noch nie in so kurzer Zeit soviele sexuell geprägte Ausdrücke gehört. Nicht auf mich bezogen, sondern ganz allgemein.
Dann das Paradies als solches: Am nächsten Morgen hat es sich mir erst so richtig erschlossen und ist eigentlich nur mit Worten wie "toll", "phantastisch", "überirdisch", etc. zu beschreiben.
Ich machte Bekanntschaft mit zwei befellten Kälbern, dem ersten Kater, den ich so richtig echt streicheln konnte (ohne, dass er Anstalten machte, mich zu beißen/kratzen/in etwas Schleimiges zu verwandeln/usw.), den Tacchinis, die gern mal ausbüchsten, die ich aber gut einfangen konnte dank einschlägigen Erfahrungen mit Berta und Kentucky, einer coolen Mamma und einem ziemlich aufgedrehten Junge mit Hummeln im Hintern.
Sehr lustig auch das Erlebnis mit italienischer (quasi nichtexistenter) Organisation beim Fixieren eines Tores. Frei nach dem Motto "Zweimal abgeschnitten und immer noch zu kurz" wurde fröhlich drauf los gearbeitet, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden wie man dies und jenes vielleicht am besten regeln könnte. Zwei falsch gebuddelte Löcher und einen Eimer verschwendeten Zement später ging's dann doch mal. Hab' ich gelacht.^^
Geil war natürlich auch die original italienische Pasta der Mamma und die Gnocchi, die wir gestern serviert bekamen (selbst gemacht - mjam). Übrigens hat der Kaffeemann am ersten Abend gekocht und das auch noch ziemlich lecker - soviel zum Italo-Macho. :)
Allerdings lässt das Taktgefühl hierzulande ein wenig zu wünschen übrig, denn auf wenig charmante Art und Weise wurde mir unverblümt mitgeteilt, ich solle doch noch ein bisschen mehr draußen arbeiten. Emilia hat mir vermutlich nicht alles übersetzt... war ihr wohl auch nicht so angenehm. Unterton: "Du hast ja doch ganz schön was auf den Rippen."
So abgebrüht ich auch bin, aber das war doch der Finger auf der Wunde und davon musste ich mich erstmal erholen. Ging dann aber wieder. (Der Kaffeemann hat sich dann noch für seine Mamma entschuldigt... ihm schien das auch reichlich unangenehm zu sein.)
Abends bekam ich dann noch eine Kostprobe vom Dolce Vita... es ging zum Aperitivo nach Terni. Das ist wohl die Zeit zwischen 20.00 und 21.30 Uhr, zu der sich Gott und die Welt treffen, um auf möglichst engem Raum zu quatschen und Obszönitäten auszutauschen. :D Dazu gibt's natürlich Wein und einen leckeren Vorspeisenteller, bis man dann irgendwann gemeinsam weiterzieht, um was "Richtiges" zu essen. (Hatte man zu dem Zeitpunkt ja auch noch nicht ein oder zweimal.^^)
War alles sehr lecker und lustig, wenn auch unglaublich voll. Ich sag' nur Cranger Kirmes. Na ja, nicht ganz so, aber man musste sich schon seinen Weg bahnen.
"Gemeinsam" bedeutet hier übrigens mindestens eine zweistellige Personenanzahl. Ein sehr geselliges Völkchen. :)
Auf der Rückfahrt entstand übrigens noch ein sehr interessanter Track vom Kaffeemann, Emilia und mir wie wir eine italienischen Song performen... sobald ich daheim bin, kommt's hierher. *kicher*
Gestern ging's dann auch mal nach Narni... quasi in die Altstadt. Soooo cool. Total verwinkeltes Örtchen, gänzlich unüberlaufen und überhaupt mittelalterlich toll. Beim Anblick der etwas betagteren Einwohner Narnis, die gestikulierend (wie auch sonst) am Stadtbrunnen standen, kam von Emilia dann nur: "Und hier sehen wir den Treffpunkt der Jugend von Narni.", was den ein oder anderen Lachanfall meinerseits zur Folge hatte.
Später durfte ich mir dann noch eine Flasche des eigens auf dem Hof gepressten Olivenöls mitnehmen und schon ging' wieder ab in Richtung Firenze.
Und heute? Disney-Store (für Little J und das Energiebündel, versteht sich) und eine tolle Italo-Kaffeekanne für meinen Jamie.
Auf geht's.
Auf Wiedersehen, Benedikt XVI
vor 1 Jahr
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