Mittwoch, 11. Februar 2009

Alle mal lachen

- Booooonnnnnnnng - Ring frei für die nächste Runde Blossom vs. Erzeuger.

Nichtsahnend öffnet man den Mail-Client und hat direkt wieder eine charmante Mail drin.

Mein werter Erzeuger macht den nächsten Schachzug. Er bietet mir statt Unterstützung in schönen Scheinchen an, dass er und sein Mitbewohner (ähem^^) ein wenig zusammenrücken und mir somit ein voll möbliertes Zimmer in Frankfurt zur Verfügung zu stellen. Ausserdem darf ich innerhalb Frankfurts seinen PKW benutzen und er übernimmt die Behördengänge, die unweigerlich kommen werden, wenn ich von der Uni Münster an die Uni Frankfurt wechsle.

Meine Reaktion darauf gestaltete sich folgendermaßen: MUHAHAHAHAAAAAAAAAA!
Da er eine Kopie davon direkt an das Studentenwerk geschickt hat, musste ich mir nicht mal die Mühe machen und habe stattdessen einfach nur eine Mail geschrieben, in der ich mich bei den armen Sachbearbeitern dafür entschuldigt habe, dass sie da Dinge mitbekommen, die ihnen auch nicht weiterhelfen. Natürlich habe ich direkt bescheid gesagt, dass ich sein Angebot nicht annehmen kann. Geschweige denn, dass ich es ernst nehme. Aber das konnte ich natürlich nicht schreiben.^^ Es ist sowas von sonnenklar, dass er hofft, dass es genügt, wenn er mir Unterkunft anbietet und ich den Anspruch auf Geld verliere, wenn ich es ausschlage.

Na ja, ihr könnt euch denken, dass es mich nicht daran gehindert hat. Und ich war so vorbildlich.

"Guten Tag, Vorname Nachname, (das hat er sich doch in seiner letzten Mail gewünscht und sogar "Soviel Zeit muss sein" dahinter geschrieben *achsel zuck* Niemand soll mich für kleinlich halten.)

erst einmal vielen Dank für Ihr mehr als großzügiges Angebot, mir Unterkunft zu gewähren. Leider werde ich es nicht in Anspruch nehmen können, da ich selbst Familie habe und einen Sohn, der seine Mutter braucht.
Ein Umzug ist für mich und meine Familie leider unzumutbar und ich habe auch das Studentenwerk bereits darüber in Kenntnis gesetzt.

Des Weiteren tut es mir leid, dass das Einkommen meines Ehegatten und mir nicht ausreicht, um mein Studium zu finanzieren. Dadurch sind Ihnen indirekt Unannehmlichkeiten entstanden, für die ich mich aufrichtigst entschuldigen möchte.
Selbstverständlich hoffe ich, dass sich die gute Ausbildung irgendwann bezahlt macht und ich meine Lieben selbst versorgen kann.

Es steht Ihnen natürlich frei, beim Studentenwerk einen Antrag auf Aktualisierung Ihres Einkommens zu stellen, falls sich Ihre berufliche Situation seit 2006 so verändert hat, dass es für Sie nicht tragbar ist, mich finanziell zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen,

Vorname Nachname"


Weil mir die Kiste aber zu heiß war und ich auch mal den Stand der Dinge wissen wollte, habe ich nochmal beim Werk angerufen und eine wirklich sehr, sehr nette Sachbearbeiterin am Apparat gehabt.
Die erzählte mir dann, dass der Erzeuger dem Werk bereits eine Rechnung über 250€ geschickt hätte. Für's Ausfüllen der Vordrucke, für das Porto, für die Fahrtkosten. Aber nett wie er ist hat er dem Amt ein Skonto von 3% gewährt, falls sie den Betrag bis zum 31.01.2009 überweisen.^^ Oh Gott, ich musste mich so zusammenreißen, um nicht laut ins Telefon zu lachen. Er macht sich da keine Freunde. Zum Glück sehen die das genauso und mir wurde angeraten, nicht unnötig auf seine Nachrichten zu reagieren und mir nicht so viele Gedanken zu machen.
Er hat jetzt wohl noch eine Anhörung und die Dame sagte ein wenig zynisch, er werde vermutlich ohnehin nicht kommen, sondern stattdessen wieder einen Brief schreiben mit einer Rechnung über Fahrtkosten. *mich wegschmeiß*
Ihr könnt euch vorstellen wie froh ich bin, das Amt auf meiner Seite zu wissen.
Mir wurde auch gesagt, sein Angebot sei nicht zumutbar... gerade weil ich Familie hätte und ganz woanders wohnen würde. "Und... also... ich glaube auch nicht, dass das Angebot ernst gemeint war. Er scheint jemand zu sein, der gerne Ämter ärgert."
Wenn also alles gutgeht, dann bekomme ich zum 01.04. mein Geld.
Allerdings werde ich mich nicht darauf verlassen... wer weiß, was ihm noch alles so einfällt.^^

Und kaum hatte ich den Hörer aufgelegt, trudelte auch schon die nächste Mail ein. Diesmal eine andere Taktik: Ob ich denn wüsste wie kindisch und lächerlich ich mich benähme. Öh... wer? ICH jetzt?^^
Er mache das ja alles nicht aus Boswilligkeit (nooooooooin, deshalb wollte er auch Unterhalt von mir und hat mich persönlich angegriffen), er habe einfach kein Geld, er müsse doppelte Miete und Kredite abzahlen, sonst werde ihm alles gepfändet... von einer Behörde erwarte er nicht, dass sie das verstünde, aber bei mir habe er noch Hoffnung... blablablayadayadayada.^^

Er ist sooo durchschaubar. Entweder geht er gerade wirklich mit dem Arsch auf Grundeis oder aber er will sich einfach drücken.
Seine Taktik wechselt von Mal zu Mal. Erst Angriffe unter der Gürtellinie (Ich werde niemals das Gefühl kennenlernen wie es ist, etwas aus eigener Kraft zu schaffen.), dann Drohungen (Er wird mich ja in Zahlungsverzug setzen, sobald er die Höhe des ihm zustehenden Unterhaltes weiß.), dann ein scheinheiliges Angebot (s.o.) und nun die Tränendrüse.

Ooooooooch... das TUT mir leid. Sein letzter Satz war, dass er mir ja ein ernstzunehmendes Angebot gemacht habe, ich es ausgeschlagen hätte und nun an der Reihe sei, mir was einfallen zu lassen.
Oh, es zuckt mir in den Fingern. Aber ich werde nicht antworten. Ich lasse das Werk für mich sprechen. Und koste meinen Triumph aus. *Hände reib*
Komisch auch, dass er immer "dein Vati" schreibt, seitdem er Mails an das Werk direkt weiterleitet.^^

Wie gut, dass ich da angerufen habe. Jetzt mache ich mir gar keine Sorgen mehr. Und wenn es noch ewig dauert, bis ich etwas Geld bekomme... er wird die Rennerei haben. Die Fahrten... den Stress. Genau wie ich.^^




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