Am Montag war ich David. Jawohl. David der WoW-Hardcore-Gamer, der 4-5h am Tag spielt, Stress mit seiner Mutter hat, die ihn im Übrigen auch zu diesem Motivational Interviewing geschleppt hat, damit da mal ein wenig Veränderungsbereitschaft bei rumkommt.
De facto hab' ich also ein paar Achtsemestlern geholfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Na ja, ich glaube, ich hab' sie eher verwirrt.
Aber mal ohne Scheiß... ich war GUT! Ich meine, David MUSSTE dahin... Muddern hat ihn schließlich geschickt. Dementsprechend hat er wenig Bock.
Also fläzt Blossom sich da in den Stuhl, setzt den "Meine Fresse, was soll der Scheiß denn jetzt?"-Blick auf und antwortet so schnippisch und scheiße wie möglich.
Hat geklappt, muss ich sagen. Die Rolle war mir auf den Leib geschrieben - wobei mir da schon wieder Gedanken machen sollte.^^
Obwohl - und da möge mir jeder WoW'ler verzeihen, der hier mitliest - ich nicht die geringste Ahnung von dem Spiel habe. (Ich hab' mich immer drum gedrückt. Ich glaube, wenn ich da einmal drin bin, dann hör' ich nie wieder auf.)
Aber darum ging's ja auch gar nicht. Das Meiste durfte ich mir aus den Fingern saugen... hab' viel von Asdridan eingebaut, der mir ab und zu mal was von Quests und so'nem Kram erzählt hat.
Vorher hat Dido, für deren Gruppe ich das gemacht habe, mich noch kurz gebrieft und dann kam das Thema auf Rena... Ich wurde nach einer Einschätzung gefragt. Ähem.
Damit sie sich direkt ein Bild davon machen konnte wie ich im Moment auf sie zu sprechen bin, habe ich erstmal berichtet wie sie mich kursmäßig hatte hängen lassen. Danach blieb es Dido selbst überlassen, inwieweit sie sich auf meine Einschätzung berufen würde.
Rena und ich sind ja nun die einzigen aus dem Praktikum, die sich darüber hinaus auch noch in Sachen Gewaltprävention engagieren. Hatte ich zumindest gedacht, denn laut Dido käme das Engagement vor allem aus meiner Richtung.
Problem: Dido bürgt für uns. Wenn sie da keine Leute hat, auf die sie sich 100%ig verlassen kann, gibt's echt Probleme beim Institut.
Ich habe wirklich versucht, es fachlich zu halten. Das, was ich in der Hinsicht sehe, ist, dass Renas private Krise ihr im Moment "beruflich" viel versaut. Sie trägt es vor sich her wie einen Schild. Jeder kann ihr ansehen, dass etwas nicht stimmt. Auch Dido.
Also habe ich von emotionaler Labilität gesprochen und davon, dass ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen kann, dass sie im Moment verlässlich ist. Und das kann ich wirklich nicht. Wenn ich mir das anhöre, was Dido mir erzählt hat... ihr letzter Stand sei, dass Rena von den Ausführungen des letzten Treffens nicht viel verstanden hätte, weil sie andere Dinge im Kopf gehabt habe. !!!! Mailt man sowas seiner Praktikumsleiterin???? Ich wär' fast hinten übergekippt.
Wie unprofessionell ist das denn bitte?
Konnte dann auch nur noch den Kopf schütteln.
Für Anfang Juni steht eine Aufgabe an, für die wir ein bisschen Geld bekommen hätten. Einfach wieder stumpfe Dateneingabe per SPSS. Dido ist mittlerweile soweit, dass sie Rena komplett aus allem rausnehmen möchte, was über das Praktikum hinausgeht. Ergo: "Blossom, traust du dir zu, die Daten auch allein einzugeben?" Was für eine Frage, natürlich.
Muss sagen, dass es mir auch entgegenkommt. Nicht nur, dass ich das Geld gut gebrauchen kann und dass ich im Moment nicht gut auf Rena zu sprechen bin, nein - ganz abgesehen davon möchte ich auch nicht mit jemandem zusammenarbeiten, auf den ich mich partout nicht verlassen kann.
Dido erwähnte dann halt noch, die Entscheidung, bei Rena vorsichtig zu sein, sei schon lange getroffen, ich hätte ihren Eindruck als jemand, der sie etwas besser kennt, bestätigt.
Wobei ich sie SO wie sie im Moment ist auch nicht kenne.
Da spielen bei Dido auch noch Dinge rein wie Renas krummer Lebenslauf (viel angefangen, viel abgebrochen) und die Resonanz, die Rena auf ihrem Geburtstag bei Leuten, die Dido wichtig sind, hervorgerufen hat. Ihre Mutter hat es auf den Punkt gebracht: Sie weiß nicht, wo sie hingehört.
Das tut mir schon irgendwie leid, aber... wenn man nicht 100%ig hinter einer Sache steht, kann man das auch echt vergessen.
Auf Wiedersehen, Benedikt XVI
vor 1 Jahr
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