Der erste Unitag...
Ich war spät dran, hatte die Zeit schlecht kalkuliert, war langsamer vorangekommen als geplant... noch mit dem Auto unterwegs, da ich mir nicht sicher war, ob ich es mit dem Zug schaffen würde. Nun... es war knapper.
Aber ich hatte doch tatsöchlich Angst, zu spät zur Einführungsveranstaltung zu kommen. (Heute undenkbar.)
Verbotenerweise auf einem Dozentenparkplatz geparkt, die Suche nach dem Raum, die anderen Erstis, von denen mir keiner auf den ersten Blick so richtig ins Auge fiel. Die langweiligen Worte der Studienberater, des Dekans... die vollkommene Ahnungslosigkeit, die mich überfiel.
Wie sollte ich das alles schaffen? Vorne wurde irgendwas von Credit Points erzählt und ich wusste bis dato noch nicht wirklich,was genau wir mit denen anfangen sollten.
Die Zuteilung zu Mentoren und O-Gruppen... kurze Gespräche mit Leuten, von denen später einige gingen und bei denen sich teilweise herauskristallisierte, dass wir uns nicht riechen konnten.
Insiderinformationen von den „unierfahrenen“ Drittsemestlern, die Vereinbarung, uns abends in irgendeiner Kneipe in Münster zu treffen, und der erste Besuch in der Mensa, der mich ziemlich verwirrte... alles groß, laut, überfüllt. Ich war rettungslos überfordert und froh, als wir uns anschließend verabschiedeten.
Ich kam erschöpft nach Hause, war aber auch glücklich, alles gefunden und mich durchgewuselt zu haben.
Irgendwo in mir schlummerte noch immer die Befürchtung, alles würde so sein wie in der Schule. Man arrangiert sich mit allen, hat aber keine wirklichen Freunde.
Nun ja... die restlichen Veranstaltungen der Orientierungswoche ließ ich sausen, da ich weder Lust auf eine Stadtrally, noch auf einen „Ersti-Brunch“ hatte.
Das schlechte Gewissen plagte mich, aber im Endeffekt hat es mir nicht geschadet. Vielleicht hätte ich einige Leute früher kennengelernt, aber es ist schon gut so wie es ist.
Dann die erste richtige Vorlesungswoche. Das Kennenlernen einiger netter Leute... unter ihnen das Effchen und die Denkerin, mit denen ich mich ganz gut verstand. Auch S., die in Hamm wohnte und mit der ich ab und an gemeinsam mit dem Zug fuhr.
Inhaltlich... habe ich erst einmal alles hingenommen und in mich aufgesogen. Ich glaube, ich bin gänzlich naiv und ohne jegliche Erwartungen an die Sache herangegangen – deshalb konnte ich auch nicht enttäuscht werden.
Die Einführung in die Geschichte der Psychologie erwies sich als langatmig, streckenweise aber trotzdem ganz interessant. Dr. K. hat eine zermürbende Art zu reden. Noch schlimmer jedoch Dr. Hell... ich habe mit seinem Namen schon nach sehr kurzer Zeit nicht mehr das Gegenteil von dunkel assoziiert, sondern die englische Entsprechung. Zwar war er ein sympathischer Mensch, kam jedoch vom Hölzchen aufs Stöckchen und es gelang ihm nicht, Interesse für sein Fach zu wecken. Allerdings war seine Aufgabe auch undankbar, denn er lehrte Forschungsmethoden – ein denkbar langweiliges Fach.
Herr F. schien ein anderes Kaliber zu sein, jung, frisch, dynamisch... wie gesagt – so schien es (eigentlich verstand er sich hervorragend darauf, Korinthen zu kacken). Auch sein Fach war nicht das angenehmste... Statistik I. Je mehr ich darüber lernte, desto mehr Angst hatte ich, nicht mehr hinterherzukommen. Das einzige Tutorium, das ich besuchen konnte, entpuppte sich als grottenschlecht und somit konzentrierte ich mich auf die Übungsaufgaben und die entsprechenden Lösungen.
Herr S. in Sozialpsychologie... mein Lieblingsfach, einer meiner liebsten Dozenten. Ich hatte das Glück, das gleichnamige Seminar bei ihm zu seiner Vorlesung zu erhalten und war begeistert. Es brachte einen weiter... er brachte einen weiter. Auch das erste Seminar, in dem es ein Referat zu halten galt. Ich wurde mit dem Macho und der Denkerin in eine Gruppe eingeteilt. Das sollte noch für bedauernswerten Trubel sorgen... jedoch nicht in Hinblick auf die Uni. Das Kapitel habe ich zum Glück abgeschlossen, bevor es beginnen konnte.
Ein weiterer Lichtblick neben Professor S. stellte Herr M. dar. Die einzige Veranstaltung, die nicht in unseren Räumlichkeiten stattfand und für die wir eine kleine Strecke zu einem anderen Institut auf uns nehmen mussten. Nichts hätten wir lieber getan.
Herr M. an sich... kompetent, vor Begeisterung gänzlich entbrannt für sein Fach – Biopsychologie – und auch in der Lage, das an seine Schützlinge weiterzugeben. Dazu noch eine mächtige Prise Entertainment-Qualitäten.. ich bin froh, dass wir auch im 2. Semester noch in den Genuß seiner Vorlesungen kamen. Er forderte uns bis aufs Letzte, spornte uns an, laugte uns aus... nach 90min bei ihm kam ich mir vor wie nach einem Marathon. Nie hatte ich mich für Naturwissenschaften interessiert... für Biologie noch am ehesten, aber es war nie meine erste Wahl.
Doch das... das machte alles plötzlich unglaublich spannend... es war toll!
Natürlich kam es wie es kommen musste – die erste Klausurphase stand an. Ich wusste, dass meine Lernmethoden vollkommen unzulänglich waren. In der Schule hatte ich für den Moment gelernt... eine Klausur und alles war wieder weg. „Schubladenlernen“ nennt man das, glaube ich.
Ich fing einfach an... ich schrieb Karteikarten für Statistik und Sozialpsychologie - an die 300 waren es, glaube ich – was sich schon ziemlich bald als unnütz herausstellte. Also schwenkte ich um: bei ersterem auf die Übungsaufgaben, die ich immer und immer wieder mit Effchen zusammen durchging; bei letzterem auf eine Lerngruppe, die wir natürlich viel zu spät gebildet hatten.
Bei Biopsychologie kam ich dann auf die Idee mit den Büchern. Ich kenne meinen Fanatismus, was leere Seiten angeht, sehr genau... ich habe ständig das Bedürfnis, sie zu füllen... ich weiß nur nie, womit. Nun, das hier war eine gute Sache und ich konnte es mir zunutze machen. Ich skriptete also in ein Din A4-Buch... füllte es mit dem Inhalt der Vorlesung... ich schnitt aus, klebte ein, sammelte zusätzliche Informationen und hatte am Ende sozusagen ein eigenes Bio-Buch maßgeschneidert zur Vorlesung. Gerade in diesem Fach hat es mir sehr geholfen... da kommt es auf das Verständnis an und das ging mir teilweise gänzlich ab. Indem ich alles aufarbeitete, verstand ich auch.
In Geschichte skriptete ich erst im Block, dann das Ganze nochmal auf dem PC... ich habe festgestellt, dass ich vor allem durch Schreiben lerne.
Oh ja, ich war oft genug verzweifelt und dachte, ich könnte es nicht schaffen – vor allem, da meine private Situation alles andere als einfach war.
Im Endeffekt wurde es eine 3.0 in Geschichte/Forschungsmethoden (eine kombinierte Klausur aus zwei Föchern, für die ich es einfach nicht geschafft habe, gleichzeitig zu lernen – die schlechteste Note, die ich jemals an der Uni hatte und von der ich hoffe, sie nie wieder irgendwo in meinem Studienbuch sehen zu müssen... ja, es klingt vermessen, aber die Anforderungen wachsen... MEINE Anforderungen wachsen), eine 2,7 in Statistik (was habe ich gejubelt!), eine 1,7 in Bio und eine 1,7 in Soziale.
Ich hatte es geschafft – das erste Semester war überstanden.
Von dieser Zeit habe ich eine Menge mitgenommen... erstmal die Orientierung an der Uni und in ihrem Gefüge (und die in den Räumlichkeiten – eine eigene Wissenschaft für sich... ich gedenke sehr gern dem Satz, den wir von Dr. K. in der Einführungsveranstaltung zu hören bekamen: „Wenn Sie sich in diesem Gebäude zurechtfinden, haben Sie den Bachelor so gut wie in der Tasche.“)
Da fällt mir gerade ein wie ich zum ersten Mal einen Stadtplan von Münster mit den überall verstreuten Unigebäuden sah und fast verzweifelte, als mir die Distanz vom Bahnhof zum Institut unermesslich erschien. Heute würde ich darüber lachen... wenn ich nicht noch genau wüsste wie sich das alles angefühlt hat. Mein Jamie, unser Götterspross, die Uni, Freundschaften, Sport... wie sollte ich das alles vereinbaren?
Gar nicht. Zumindest nicht allein. Ohne Rückhalt, Unterstützung – sei sie seelisch oder ganz pragmatisch – hätte nichts funktioniert, aber auch rein GAR nichts.
Auch an der Uni kommt man als Einzelkämpfer nur schwerlich zurecht. Viele Informationen verbreiten sich durch Mundpropaganda... man braucht einfach sein eigenes kleines, soziales Netz in dieser Welt, die so ganz anders ist als alles, was ich vorher kannte. Man muss mit den Leuten zurechtkommen, mit ihnen Referate halten und sie im Idealfall mögen. In der Hinsicht ist vieles wie in der Schule – es gibt die Clique, die sich für was Besseres hält, es gibt die Tussis, die ununterbrochen reden und kichern, es gibt die Nerds und auch die, die scheinbar ausschließlich für die Uni leben. Ich musste und muss noch immer aufpassen, dass ich nicht irgendwann zu einem von letzteren werde.
Und dann... dann ist doch alles wieder ganz anders. Ist es, weil mehr Leute von „meinem“ Schlag dabei sind? Nein, ich glaube nicht. Es sind mehr Menschen, die nicht auf das Äußere achten und die hinter die Fassade schauen können. Es ist scheißegal wieviel Geld du hast, woher du kommst... an der Uni bist du irgendwie doch wie alle anderen.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die mir erst nach dem Bestehen der Klausuren kam: Ich kann es tatsächlich schaffen. Nach vier Jahren, Hausfrauendasein, Aufgehen in der Mutterschaft, einem kurzen Intermezzo in einer Telefonagentur... bin ich trotzdem in der Lage zu lernen und Leistung zu bringen. Selbst jetzt ist es nicht ganz greifbar.
(Es könnte auch einer der Gründe sein, aus dem es mit Marlett nicht mehr funktioniert – ich bin selbstbewusster geworden und ihre Tendenz, sich mir überlegen zu fühlen... das greift nicht mehr.)
Weiter... die Semesterferien... das ist wie StandBy. Im ersten Moment völlig überwältigend, nach all dem Stress wieder Zeit für sich selbst zu haben. Jedoch wurden sie mit der Zeit langweilig.. na ja, diese wurden es. (Ich bezweifle, dass es mir jetzt passieren wird.) Irgendwann begann ich einfach, auch Sozialpsychologie, Geschichte und Forschungsmethoden nachträglich in Büchern zu skripten, um sie mir am Ende ins Regal zu stellen.
Dann der Beginn des zweiten Semesters. Da zum Sommersemester keine Neuen aufgenommen werden, waren wir immer noch die „Erstis“, fühlten uns aber schon wie alte Hasen im Business. Fachmännisch gingen wir die Seminarlisten durch, erstellten unsere Stundenpläne und planten Lerngruppen, die ohnehin nie stattfanden. Im Gegensatz zum vorherigen Semester sollte ich nun freitags nicht mehr frei haben... im Gegenteil... bis 16.00 Uhr waren Vorlesungen und Seminare angesagt.
Anfangs skriptete ich fleißig mit... bei Biopsychologie fehlte ich kein einziges Mal... viel zuviel hätte ich verpasst. Neu hinzugekommen war „Entwicklungpsychologie“ bei Frau N.... eine furchtbare Person, die man abwechselnd zum Mond schießen und dann doch wieder nur bemitleiden wollte. Klein, drahtig, kleinkariert (so auch ihr Outfit... weiß-rot karierter Rock und Blazer.. sogar ihr Zopfband war darauf abgestimmt), mit einem in ihrem Gesicht festgetackerten Grinsen. Unkooperativ bis ins Mark und von Vorlesung zu Vorlesung frustrierter über die abnehmende Größe des Plenums. Unter anderem daran lag es, dass ich ca. die Hälfte der Veranstaltungen sausen ließ und mich wichtigeren Dingen widmete... zum Beispiel dem Pflegen (oder Beenden) von Freundschaften oder der Frage, ob das Essen in der Instituts-Mensa besser schmeckte als das in der Mensa am Ring.
Auch das hat nicht geschadet. (Zumindest glaube ich das, denn das Ergebnis dieser Klausur ist eines, das noch nicht bekannt gegeben wurde.) Bei einigen Vorlesungen ist es einfach sinnvoller, sich den Stoff selbst anzueignen.
Eine Herausforderung stellte auch der neue Statistikprofessor dar – Herr G. Lieb, nett, charmant, aber gänzlich ungeeignet für die Vermittlung des Stoffs. Er sprang unverblümt zwischen Folien hin und her, erarbeitete Beweisführungen an der Tafel, die nicht zum Verständnis beitrugen, und gab sich dabei redlich Mühe, uns gänzlich im Irrgarten der Tests und Korrelationen verlustig gehen zu lassen.
Auch diese Veranstaltungen schwänzte ich mit schöner Regelmäßigkeit. Ich begann zu skripten, ließ es dann aber bleiben, um mich doch lieber wieder an die Übungsaufgaben zu halten.
Dann „Allgemeine Psychologie I“... Himmel, ich habe nichts verstanden zu Beginn. Es erschloss sich mir auch nicht, wozu wir Raum-Zeit-Plots verstehen mussten, um am Ende erfolgreich zu bestehen – da fällt das Zuhören natürlich doppelt schwer. Professor L. gab sich redlich Mühe, aber ich glaube, im Endeffekt war es eine reine Glückssache, diese Klausur zu bestehen.
Einer der Knackpunkte dieses Semester: Das empirisch-experimentelle Forschungspraktikum, für das wir wöchentlich wahlweise statistische Auswertungen machen oder Berichte über im Kurs durchgeführte Experimente erstellen sollten.
Bei dieser Gelegenheit lernte ich Minchen kennen. Ich war – und hier hatte ich tatsächlich ein leichtes Schul-Déjà-Vu – die Einzige, die noch keinen Partner in der Gruppe hatte, und da wir die Berichte zu zweit erstellen sollten, blieb mir nichts anderes übrig, als das aufgetakelte Mädchen mit den langen Zöpfen und dem farblich auf die Mütze abgestimmten Lidschatten zu fragen.
Selten habe ich mich so sehr in jemandem getäuscht. Minchen war eine äußerst angenehme Arbeitspartnerin... manchmal naiv, aber mit einem göttlichen Sinn für Humor ging sie an die Sache heran. Ich habe die unangenehme Eigenschaft, bei solchen Arbeiten alles an mich zu reißen, weil ich meistens schon eine Vorstellung davon im Kopf habe wie es mal werden soll. Minchen nahm das völlig gelassen hin und – ja, mal wieder klingt es böse – war mir nicht im Weg. Sie gab sinnvolle Impulse, wenn ich nicht weiterkam, und nahm es mir nicht krumm, wenn ich bei einigen ihrer Vorschläge energisch den Kopf schüttelte.
Bei anderen lief es nicht so rund. Effchen und Rena, die sich zum Ende des ersten Semesters endlich mal ein wenig angenähert hatten, taten sich zusammen – eine absolute Katastrophe, die jegliche, eventuell vorhandene Zuneigung direkt im Keim erstickte. Effchen, ihres Zeichens weich, sanftmütig, verletzlich, schrecklich duckmäuserisch und unsicher, Rena mit der Eigenschaft, direkt mit allem herauszuplatzen, was ihr nicht gefällt. Dass sie aneinander gerieten, war vermutlich unvermeidlich.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich hier parteiisch bin, da mir das zweifelhafte Vergnügen zuteil wurde, mit Effchen ein Referat zu halten. Manchmal hätte ich sie am liebsten angeschrien, dass sie verdammt nochmal einfach sagen soll, wenn ihr etwas nicht passt, statt ununterbrochen vor sich hinzuflüstern oder höchstens mal ein „Ähm... also... ach nein, doch nicht.“ von sich zu geben. Natürlich habe ich ihr das trotzdem gesagt (nur etwas vorsichtiger), was zur Folge hatte, dass sie sich in ein Schneckenhaus zurückzog. Wie im letzten Semester wollten wir auch gemeinsam die Statistik-Übungen durchgehen... das lief nach immer dem selben Schema ab: Wir verabredeten uns, sie sagte kurz vor Knapp ab und tischte mir Ausreden auf, die ich ihr nicht glaubte.
Vermutlich bin ich wählerischer geworden, was meine Freundschaften betrifft... oder mir ist einfach meine Zeit zu kostbar, um mich mit so etwas zu beschäftigen.
Irgendwie ergab es sich, dass Rena und ich mehr Kontakt miteinander hatten. Gegen Ende des ersten Semesters lernten wir einige Male zusammen, wobei wir teilweise doch ganz schön aneinander gerieten. Unser aller Nerven zum Zerreißen gespannt, ich mit Überempfindlichkeit und der Eigenart, alles auf mich zu beziehen, sie mit der Tendenz, pampig zu werden, wenn ihr etwas länger unklar blieb und es ihr auch niemand erklären konnte. (Mittlerweile weiß ich das zu nehmen... aber irgendwie... kam es eigentlich auch... nicht mehr vor.)
Diesmal war es ganz anders. Wir lernten zusammen. Und zwar nur wir zwei. Wir stimmten uns aufeinander ab... mal skripteten wir schweigend nebeneinander her, dann wieder besprachen wir Dinge, die uns unklar waren. Das hat hervorragend funktioniert und hat uns irgendwie auch zusammengeschweißt. Unterstützend kam natürlich hinzu, dass wir in Effchen einen gemeinsamen „Feind“ hatten, der uns immer wieder daran erinnerte wie wir auf keinen Fall sein wollten.
Ich glaube, das hat ganz gut geklappt.
Mittlerweile ist sie die einzige an der Uni, die ich wirklich als Freundin bezeichnen würde. Wir haben die gleichen Ansprüche, freundschaftlicher Verrat ist für uns beide unverzeihlich und Zuverlässigkeit wird groß geschrieben.
Die Klausurphase diesmal erschien mir härter als die letzte. Eigentlich hätte es besser sein müssen, da wir diesmal nicht vier in zwei aufeinander folgenden Wochen schrieben – im Gegenteil. Unsere Lernzeit zog sich auf acht Wochen. Himmel, wie oft habe ich geschrien, geflucht, Tränen vergossen...
Und doch hat es sich gelohnt... ich bin überrascht. Statistik 1,7 (völlig unerwartet), Biopsychologie 1,7 (wie letztes Semester... es war mein Ziel, auf gar keinen Fall schlechter zu sein... das hatte ich geschafft... jedoch nagte es an mir, dass es „unterdurchschnittlich“ sein sollte), Allgemeine 1,0 (der Hammer schlechthin)...
Diesmal habe ich alles in Büchern geskriptet, jedoch den Fehler gemacht, es nicht vorlesungsbegleitend zu tun... mein Zeitmanagement war – wie sagt man so schön? - suboptimal. Jamie sagte irgendwann (leider zu einem Zeitpunkt, wo ich tränenüberströmt in seinen Armen lag und für so etwas nicht gerade empfänglich war), ich hätte im Semester geschludert, denn Skripte sollten zum Ende der Vorlesungszeit fertig sein... auch wenn ich es in dem Moment nicht hören wollte – es stimmte. Natürlich stimmte es.
Ein Punkt, den ich definitiv ändern muss. Das wird nicht funktionieren in Zukunft. Ich schreibe im vierten Semester zwei Klausuren über Stoff von einem ganzen Jahr.
Aber das bringt mich auch schon zu den Plänen für die Zukunft... ich habe meinen Stundenplan bereits erstellt. Durch eine Unachtsamkeit habe ich auf meinem Zettel zur Seminaranmeldung mehr angestrichen als ich eigentlich im Wintersemester machen müsste. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich das Seminar zur Klinischen Psychologie überhaupt bekomme, da eigentlich gesagt wurde, dass Leute, die auch Seminare zu Allgemeine I und II noch machen müssen, da nicht berücksichtigt werden. Nun... meine Wünsche wurden erfüllt. Ausnahmslos.
Alle zwei Wochen habe ich montags frei, da das vierstündige Seminar, das dort ansteht in eben diesem Rhythmus stattfindet. Dienstags und donnerstags wird es hart... von 8.00 – 18.00 Uhr werde ich am Institut sein, meine Vorlesungen und Seminare besuchen. Ich muss lernen, die Pausen zu nutzen, um schon zu skripten. Jedoch sorgt ein glücklicher Umstand dafür, dass ich jeden Freitag frei habe... diesen Tag sollte, nein, muss ich für Zusammenfassungen und Aufarbeitungen nutzen.
Am Ende werden wieder vier Klausuren anstehen: Allgemeine Psychologie II, Persönlichkeitspsychologie, Klinische Psychologie und Diagnostik.
Die Latte liegt hoch – ich will Einsen.
Und das Beste – ich weiß, das kann ich schaffen.
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